resonanzen zwei
»plastik & pastorale«

Das Programmheft ist digital! Lest und schaut und hört vor dem Konzert oder danach. Währenddessen lieber den Blick auf die Bühne richten oder im Saal umherschweifen lassen. Und die Ohren öffnen für das, was kommt. Im Anschluss an das Konzert steht Euch wieder alles zur Verfügung.

Inhalt

Konzertprogramm

Vorwort von Marie-Sünje Schade

Zum Programm

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 »Pastorale«

Kristine Tjøgersen: Konzert für Klavier, Live-Kamera und Orchester

Besetzung

Konzertprogramm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr. 6 »Pastorale«
I Allegro ma non troppo
II Andante molto mosso
III Allegro
IV Allegro (Thunderstorm)
V Allegretto

Kristine Tjøgersen (*1982)
Konzert für Klavier, Live-Kamera und Orchester (Neue Fassung)


Ellen Ugelvik Klavier
Riccardo Minasi Dirigent
Letycia Rossi & Clemens K. Thomas Videovorproduktion
Evelina Dembacke Live-Video & Licht
Clemens K. Thomas Idee & Konzept
Kristine Tjøgersen & Clemens K. Thomas Dramaturgie
Ensemble Resonanz

»plastik & pastorale«

Szene am Bach, Beethoven-Seflie im Grünen – und ein Klavier, das sich selbst bewaldet. Auf Bühne und Leinwand begegnen sich Beethovens Pastorale und Kristine Tjøgersens Klavierkonzert in einem sinnlichen Dialog: ländliche Idylle trifft auf unsichtbare Waldklänge, Insekten, Vögel, Blätter, Wasser in Musik verwandelt. Miniaturbäume aus Plastik wecken Naturfantasien und lassen zugleich die Gegenwart spürbar werden. Unter der Leitung von Riccardo Minasi erklingt Beethovens Sinfonie neu – gehört mit den Ohren von heute: lauschend, kommentierend, fragend.

Liebe Freundinnen und Freunde des Ensemble Resonanz,  

xxx

Ihre
Marie-Sünje Schade

(Künstlerisches Management & Geschäftsführung)

Zum Programm: Musik und Natur

Stellen Sie sich vor, Sie sind im Wald. Hören Sie genau hin: das Zwitschern der Vögel, das Rascheln der Blätter, das Plätschern eines Baches – vielleicht auch das ferne Summen von Insekten. Welche Klänge berühren Sie, welche bleiben in Erinnerung, und welche Details entgehen Ihrem Gehör? Welche dieser Eindrücke nehmen Sie heute Abend mit in den Konzertsaal, wenn Beethoven und Kristine Tjøgersen Natur und Musik auf ihre ganz eigene Weise miteinander verschränken?

Dieses Programm lädt Sie ein, bewusst zu hören, zu staunen und nachzuspüren: Wie klingt Natur? Wo hören Sie hin – und wo nicht? Und welche Rolle spielen wir selbst dabei?

» … die elementare Naturmacht hatte ihn bezaubert«

Schon die Zeit Beethovens, die »nur« zwei Jahrhunderte vor uns lag, mutet angesichts der zwischenzeitlich eingetretenen technologischen Entwicklung sehr weit entfernt an. Auch das Verhältnis des Menschen zur Natur hat sich seitdem stark verändert; es war aber bereits in der Epoche Beethovens im Wandel begriffen, wie sich aus den Worten seines Biografen Anton Schindler herauslesen lässt: »Zu besserem Verständnis werde gesagt, dass wir uns in Beethoven einen Menschen vorzustellen haben, in welchem sich die äußere Natur völlig personifiziert hatte. Nicht ihre Gesetze, vielmehr die elementare Naturmacht hatte ihn bezaubert, und das Einzige, was ihn in seinem wirksamen Genuss der Natur beschäftigte, waren seine Empfindungen.«

Dahinter steht, dass in der Zeit um 1800 – die auch die Zeit Goethes und Schillers war – das Naturerlebnis im Zeichen wachsender Individualisierung mehr und mehr zum Medium der Selbsterfahrung mutierte. Die Natur und ihre Stimmungen gerieten zur Projektionsfläche menschlicher Regungen und seelischer Zustände. Anton Schindler charakterisierte aber nicht nur Beethovens Einstellung zur Natur, sondern auch dessen künstlerisches Vorgehen. In seiner Sinfonie Nr. 6 op. 68 »Pastorale« mit der Natur als zentraler Inspirationsquelle lösten äußere Eindrücke, zumal Naturimpressionen, Empfindungen aus, die er in Klänge übertrug.

»Die schöne, heile Welt ist eine Konstruktion des Menschen«

Dieser Ansatz gilt im Prinzip bis heute und auch für Kristine Tjøgersens Konzert für Klavier, Live-Kamera und Kammerorchester von 2019, wenngleich ihr Naturverständnis brandaktuell ist. Geboren wurde sie 1982 in Oslo. Ihre wohl wichtigste Lehrerin war die Komponistin Carola Bauckholt, die in der schöpferischen Anverwandlung von Natur- und Tierlauten ein Vorbild war, doch Tjøgersen »spricht« längst mit eigener Stimme. Ihr besonderes künstlerisches Interesse gilt der Interaktion von akustischen und visuellen Elementen. Wie sich diese beiden Ebenen wechselseitig beeinflussen, offenbart sich in ihrem Konzert für Klavier, Live-Kamera und Orchester eindringlich. Unter dem Motto »plastik und pastorale« verknüpft das Ensemble Resonanz Tjøgersens Klavierkonzert und Beethovens »Pastorale« eng miteinander. Die fünf Sätze der »Pastorale« werden mit Abschnitten aus dem Klavierkonzert verschachtelt. Der Programmdramaturg Clemens K. Thomas über die Motivation für dieses Experiment:

»Wenn zwischen den Sätzen der Pastorale die Teile aus Tjøgersens Klavierkonzert erklingen, dann liegen zwischen den beiden Naturbildern zwar 211 Jahre und 1.270 km Luftlinie, aber beide Werke idealisieren die Natur. Sie bilden eine konstruierte Natur ab, in all ihrer Schönheit und Erhabenheit. Die Realität von menschengemachter Klimakrise, von Verlust von Lebensräumen, von Zerstörung: sie fehlt. Und gerade die Abwesenheit der Krise lässt sie uns spüren! Vielleicht sogar deutlicher, emotionaler. Die schöne, heile Welt ist schließlich eine Konstruktion des Menschen.«

»Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei«

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 »Pastorale«

Beethovens zwischen Sommer 1807 und Sommer 1808 komponierte Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale« steht in der Tradition klingender Naturdarstellungen. Gleichwohl setzte sich Beethoven von rein tonmalerischen Assoziationen ab. Er verstand sich nicht als Schöpfer von Programmmusik, selbst das Erlebnis höchster Naturschönheit konnte für sich alleine kein Sujet für ihn sein. So fügte er in der »Pastorale« der Naturabbildung eine zweite Realität hinzu: die Spiegelung dieser Abbildung im Subjekt. Mit seinem pointierten Hinweis »Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei«, vermerkt auf dem Programmzettel der Uraufführung, umschrieb er diese Motivation sinnfällig. Hand in Hand damit ging die kunstvolle Behandlung des Stoffs, die für ihn maßgeblich war und sich im Kopfsatz (»Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande«) sogleich offenbart.

Besonders deutlich wird die Gratwanderung zwischen Abbildung und zweiter Realität dann in der »Szene am Bach«, in der wiegende Streicherfiguren das sachte Rauschen der Wellen symbolisieren, über denen sich in sanft geschwungenen instrumentalen »Gesängen« das thematische Material entfaltet. Der Fluss ist Naturerscheinung und Metapher für das Leben selbst, das sich hier, samt heiterer Vogelstimmenimitation am Ende des Satzes, von seiner angenehmsten Seite präsentiert.

Im dritten Satz, im »lustigen Zusammensein der Landleute«, rückt dann der Mensch ins Zentrum, und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die volksmusikalisch-ländlichen Tänze basieren mit ihren lustvoll-melodischen Reigen auf groben, stampfenden Rhythmen; zudem karikierte Beethoven die »naive« Musikalität und derbe Ausgelassenheit der »Landleute« durch »falsche«, nachklappernde und plappernde Einsätze der Oboen.

Poetisch-sinnliche Beschaulichkeit

Unterbrochen wird das »Lustige Zusammensein der Landleute« von bedrohlichen Naturgewalten, die im vierten Satz (»Gewitter und Sturm«) hereinbrechen und Angst und Schrecken verbreiten. Dieser Schock ist jedoch rasch überwunden, wenn sich im finalen »Hirtengesang« »frohe und dankbare Gefühle nach dem Sturm« einstellen. Von der tosenden Gewittermusik abgesehen, schlug Beethoven in der »Pastorale« generell einen für ihn eher untypischen lyrisch geprägten Grundton an. Die Sinfonie bildet ein Gegenstück zur zeitgleich komponierten »Schicksalssinfonie« Nr. 5, und das berühmte Klopfmotiv der Fünften verwandelt sich hier in ein Thema poetisch-sinnlicher Beschaulichkeit.

»Ich bin ein Produkt Eurer Fantasie!«

Kristine Tjøgersen: Konzert für Klavier, Live-Kamera und Orchester

Von poetisch-sinnlicher Beschaulichkeit kann bei Kristine Tjøgersens Konzert für Klavier, Live-Kamera und Orchester nur bedingt die Rede sein – und gerade durch das erhebliche Kontrastpotenzial ist die Kombination und Verschränkung mit Beethovens »Pastorale« ein aufregendes Klangabenteuer. Beide Werke beleuchten sich dadurch gegenseitig und gewinnen im Spiegel des anderen jeweils neue und ungewöhnliche Perspektiven. Tjøgersens Konzert beginnt mit Reibegeräuschen auf den Klaviersaiten, die an Naturklänge wie das Reiben von Ästen im Wind erinnern. Von einem derartigen Ambiente ließ sie sich denn auch inspirieren, denn im Sommer 2019 machte sie an der Südküste Norwegens, in einem Fichtenwald in Tjodalyng, zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten Audioaufnahmen, die sie anschließend mit technischen Mitteln verlangsamte und auf Instrumente übertrug – wobei diese Form der Imitation kein getreues Abbild schafft, sondern eine künstlerische Abstrahierung darstellt. Darüber hinaus ging es Tjøgersen auch darum, die anverwandelten Naturklänge in zivilisatorische Kontexte zu stellen:

»Die Klänge des sich verändernden Waldes und seiner Bewohner«, so Tjøgersen, »regten mich zur Klangwelt des Konzerts an – Geräusche von Insekten, Vögeln, Laub, Wasser und knarrenden Bäumen, aber auch Töne, die von menschlicher Präsenz im Wald zeugen. Dieses Material konstituiert rhythmisch, klanglich und strukturell die Basis des Stücks, doch ich wollte auch musikalisch untersuchen, inwieweit unsere Haltung davon bestimmt ist, die Vorgänge in der Natur zu vermenschlichen und wie weit unsere Sehnsucht reicht, sie zu kontrollieren und uns selbst ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.«

»Kleine Bäumchen im Flügel«

Wenn die Solistin einen Miniaturwald aus Plastikbäumen auf den Klaviersaiten drapiert, was von einer Live-Kamera auf eine Leinwand projiziert wird, das mutet das naiv-spielerisch an, ist aber ein stimmiges Bild dafür, wie der Mensch sich »seine« Natur einrichtet und gestaltet.

»Die Pianistin als (Welt-)Schöpferin. Und wie hübsch diese kleinen Bäumchen in dem Flügel ausschauen! Wie bei Beethoven auch handelt es sich hier um eine idealisierte Natur. Durch Tjøgersens Kunstgriff der Miniaturisierung ist der im Flügel aufgeforstete Wald sichtbar menschengemacht und als solcher: harmlos. Er versteckt seine Gemachtheit nicht. Er zeigt sie: Seht her, mich gibt es nicht. Ich bin ein Produkt Eurer Fantasie!«, konstatiert der Konzertdramaturg Clemens K. Thomas.

Das Orchester korrespondiert mit der Solistin auf mehreren Ebenen: vom Aufgreifen und Weiterleiten ihrer Klänge in der Polarität von Nähe und Distanz bis zum Eintauchen in eigene Gefilde in der Bandbreite aller nur erdenklichen Farben, die jedoch nicht harsch auftrumpfen, sondern fast durchgängig im Subtilen verhaftet bleiben. Die Klänge stehen – eben wie Naturgeräusche – für sich selbst ein; sie existieren um ihrer selbst Willen und gemahnen doch auch an Verinnerlichung und Urgründe des Verborgenen und Unbewussten, die ihre Signale und Chiffren an die Oberfläche senden.

»Ein zeitgenössisches Arkadien«

Als weiteres filmisches Mittel neben den von der Live-Kamera eingefangenen Bäumchen im Flügel wird unmittelbar vor dem Konzert eine Video-Ouvertüre (Setting: Letycia Rossi) mit den Musiker:innen des Ensemble Resonanz zu sehen sein, die Clemens K. Thomas als integralen Bestandteil des Projektes ansieht:

»Das Konzert ist eher als affirmative Annäherung an ein zeitgenössisches Arkadien zu verstehen, denn als moralische Kritik am zerstörerischen menschlichen Umgang mit Natur. Im Konzertsaal wird schließlich keine Realität reproduziert, sondern ein Kunstraum erschaffen. Um für das Publikum diesen Rezeptionsrahmen zu etablieren, zeigen wir in der Video-Ouvertüre unsere zeitgenössische Übersetzung eines Hirtenidylls in Arkadien. Zwischen Plastikschafen, Moos und dezentem Bodennebel machen die Musiker:innen des Ensemble Resonanz gerade eine Pause auf einem Outdoor-Trip. Über das Video ist Musik gelegt: Auto-Tune-Vogelgesang und ein digital verflachter Pastorale-Remix.«

»Unterirdische Kommunikationsgeflechte«

Kaum größer könnten die Unterschiede zwischen diesem Film und den Werken sein, die wiederum selbst herbe Kontraste hinsichtlich der Konfrontation von Klassik und Neuer Musik und des Aufeinandertreffens von Plastik(wald) und »Pastorale« hervorrufen. Schon für sich genommen ist die Auseinandersetzung mit dem Naturbezug in beiden Kompositionen komplex und mehrdimensional. So schwingt in der Gewittermusik aus Beethovens »Pastorale« auch die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz angesichts des schicksalhaft Unvorhersehbaren mit, wobei die Deutung dieser Phänomene als Fingerzeig eines zürnenden Gottes schon in der Beethoven-Zeit an Überzeugungskraft eingebüßt hatte. Zudem lenkt die akustische Beschwörung der Natur den Fokus auf die Tragik in Beethovens Leben, der durch seine zum Zeitpunkt der Komposition bereits fortgeschrittene Ertaubung eben diese Natur hörend nur noch sehr eingeschränkt erleben konnte.

Das gegenwärtige Verhältnis der Menschheit zur Natur, zu der die Menschen ja selbst gehören, ist derweil, trotz vieler warnender Stimmen und Aktivitäten, immer noch von Taubheit geprägt. Kristine Tjøgersen beklagt das aber nicht, sondern ließ sich vielmehr auch von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die »Intelligenz« und Vernetzungsbestrebungen der Pflanzen anregen:

»Ein weiterer wesentlicher Faktor in dem Klavierkonzert ist meine Faszination für Bäume und ihre geheimnisvollen unterirdischen Kommunikationsgeflechte. Diese übertrug ich indirekt auf das Innenleben des Flügels. In beiden Bereichen gibt es noch viel zu entdecken.«

»Fragile Lebendigkeit und Farbigkeit«

»Ich glaube«, so resümiert Clemens K. Thomas, »dass wir Kristine Tjøgersens Musik als post-humane Utopie hören können. Um eine explizit kritisch-distanzierte Auseinandersetzung mit der Klimakrise, dem Verlust an Biodiversität oder anderen Themen geht es ihr nicht. Das gemeinsame Bewahren, das Erhalten, das Konservieren der Schönheit, als schillernde und zugleich fragile Lebendigkeit und Farbigkeit, ist dem Klavierkonzert dennoch eingeschrieben.«

Die Natur wird sich weiter verändern, und die Menschen und ihre Beziehung zur Natur mit ihr. So bleibt auch das Spannungsverhältnis zwischen Naturklängen und menschengemachter Musik virulent und ein Reflektor zivilisatorischer Zustände. Durch neue Medien, fortschreitende Digitalisierung und Künstliche Intelligenz wird sich die Welt, auch die Welt der Musik, drastisch wandeln. Solange aber eine wie auch immer geartete Kultur des Zusammenlebens herrscht, in der kreative Potenziale und schöpferische Energien zu ihrem Recht kommen können, werden auch Naturphänomene, und sei es als Relikte vergangener Zeiten, die Menschen und ihre Künste inspirieren – genauso wie sich volks- und kunstmusikalische Dimensionen weiterhin durchdringen werden. Auch diese Aspekte sprechen Beethovens »Pastorale« und Tjøgersens Klavierkonzert zumal in ihrer Verschränkung an. Die Botschaft, die davon ausgeht, mag tiefgründige Gedankengänge stimulieren, doch sie lässt sich auch auf ein einfaches existenzielles Moment verdichten: Der Klang, der durch sein unweigerliches Verlöschen zwar den Tod in sich trägt, ist in seinem »Erklingen« – auch und gerade als Musik – der reinste Ausdruck des Lebens.

John Cage fand dafür einst passende Worte: »Bis ich sterbe, wird es Klänge geben. Und sie werden nach meinem Tod weiter da sein. Es gibt für die Zukunft der Musik nichts zu fürchten.«

Texte von Egbert Hiller

Besetzung

Riccardo Minasi, Dirigent

Der italienische Dirigent Riccardo Minasi ist seit 2022 Erster Gastdirigent des Ensemble Resonanz und Künstlerischer Leiter des Orchestra La Scintilla an der Oper Zürich. Zuvor leitete er das Mozarteumorchester Salzburg, das Teatro Carlo Felice in Genua und war Mitbegründer von Il Pomo d’Oro. Seit über zehn Jahren verbindet ihn eine enge Partnerschaft mit Ensemble Resonanz, die zu gefeierten Konzerten, internationalen Gastspielen und preisgekrönten Aufnahmen geführt hat.

In der Saison 2025/26 ist Minasi Artist in Residence der Elbphilharmonie Hamburg, wo er vier Programme mit Ensemble Resonanz leitet, darunter Bellinis I Capuleti e i Montecchi in konzertanter Form und Haydns Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Außerdem gastiert er dort mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Beatrice Rana. Weitere Saisonhöhepunkte sind Debüts bei den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Philharmonischen Orchester Luxemburg, dem SWR Symphonieorchester sowie Auftritte mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem Western Australian Symphony Orchestra und dem Queensland Symphony Orchestra. Zu seinen jüngsten Engagements zählen Konzerte mit den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem hr-Sinfonieorchester und dem Schwedischen Radiosinfonieorchester.

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Ensemble Resonanz

Violine
Bogdan Božović**, Barbara Bultmann, Gregor Dierck, Skaistė Dikšaitytė, Tom Glöckner, David-Maria Gramse, Corinna Guthmann, Juditha Haeberlin, Christine Krapp, Benjamin Spillner*, Swantje Tessmann, Arsham Arasteh, Mona Burger

Viola
David Schlage, Tim-Erik Winzer*, Miriam Götting, Florian Peelman, Carrie Elisabeth Robinson

Violoncello
Saskia Ogilvie*, Saerom Park, Moritz Benjamin Kolb, Lea Tessmann

Kontrabass
Sophie Lücke, Benedict Ziervogel*, Alexandra Lechner

Flöte
Anna Ratti, Marcos Villalobos Ortiz

Piccoloflöte
Caroline Lohmann

Oboe
Risa Soejima, Kana Kobayashi

Klarinette
Marco Thomas, Regine Müller

Fagott
Volker Tessmann, Thomas Höniger

Horn
Tomás Guerra Figueiredo, Deepa Goonetilleke

Trompete
Nicolas Isabelle, Markus Schwind

Posaune
Flavio Pannacci, Gabriele Comazzi

Pauken
Jakob Eschenburg

Schlagzeug
Moritz Wappler, Christoph Lindner

** Konzertmeister
* Stimmführer:in

In Residence in der Elbphilharmonie
Zuhause auf St. Pauli

Mit seiner außergewöhnlichen Spielfreude und künstlerischen Qualität zählt das Ensemble Resonanz zu den führenden Kammerorchestern weltweit. Die Programmideen der Musiker:innen setzen alte und neue Musik in lebendige Zusammenhänge und sorgen für Resonanz zwischen den Werken, dem Publikum und Geschichten, die rund um die Programme entstehen.

Das 21-köpfige Streichorchester ist demokratisch organisiert und arbeitet ohne feste:n Dirigent:in, holt sich aber immer wieder künstlerische Partner:innen an Bord. Wertvolle kreative Impulse erhalten die Musiker:innen durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Geiger und Dirgenten Riccardo Minasi, der das Ensemble als »Principal Guest Conductor & Partner in Crime« begleitet. Enge künstlerische Partnerschaften bestehen unter anderem mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja, der Bratschistin Tabea Zimmermann, dem Cellisten Jean-Guihen Queyras und der Bühnenbildnerin Annette Kurz. Eine weitere treibende Kraft ist die Zusammenarbeit mit Komponist:innen und die beständige Entwicklung neuen Repertoires.

In Hamburg bespielt das Ensemble Resonanz mit der Elbphilharmonie und dem resonanzraum St. Pauli zwei besondere und unterschiedliche Spielorte. Die Residenz an der Elbphilharmonie beinhaltet die Konzertreihe resonanzen, die seit über 20 Spielzeiten für Furore sorgt. Aber auch mit Kinderkonzerten sowie im Rahmen diverser Festivals gestaltet das Ensemble die Programmatik des Konzerthauses an der Elbe entscheidend mit und setzt Akzente für eine lebendige Präsentation klassischer und zeitgenössischer Musik.

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